WDCA Wettbewerb international ausgeschrieben

Internationaler Kompositionswettbewerb für Nachwuchskünstler zum Thema „Musik und Holocaust“

Aufruf zur Teilnahme am Wolf Durmashkin Composition Award.

 

Landsberg/ München. Mit dem Wolf Durmaskin Composition Award (WDCA) sind erstmals junge Musiker bis 35 Jahre aufgerufen, sich mit dem Thema Musik und Holocaust auseinanderzusetzen und zeitgenössische Interpretationen zu finden. Namensgeber ist der jüdische Pianist, Dirigent, Chorleiter und Komponist Wolf Durmashkin aus dem heutigen Vilnius, der als 29jähriger in einem estnischen Konzentrationslager 1944 von den Nationalsozialisten ermordet wurde.

Anlass für den Wettbewerb ist das 70. Jubiläum des Konzerts des „Orkester fun der Szeerit Hapleitah“ (Rest der Überlebenden), damals unter der Leitung von Leonard Bernstein im Landsberger Lager für Displaced Persons, dem Durmashkins Schwestern angehörten.

Durmashkin hatte sich bereits einen Namen als vielseitiger, höchstbegabter Musiker weit über die Grenzen Litauens gemacht, als er im Juni 1941 zusammen mit seiner Familie gezwungen wurde, im Ghetto unter Entbehrungen, Demütigungen und ständiger Todesangst zu leben.

Musik wurde für ihn Ausdruck des spirituellen Widerstands gegen Ausgrenzung, Hass, Gewalt und Vernichtung. Seine Schwestern, die Sängerin Henia und die Pianistin Fania, überlebten nach ihrer Deportation den Holocaust in den KZ-Außenlagern von Kaufering/ Landsberg. Sie wurden Mitglieder des DP-Orchesters von St. Ottilien, das bereits Ende Mai 1945, einem Monat nach ihrer Befreiung das sogenannte „Befreiungskonzert“ gab.

Drei Jahre später dirigierte Leonard Bernstein im Lands-berger Lager für Displaced Persons den Klangkörper, der sich in „Orkester fun der Szeerit Hapleitah“ (Rest der Überlebenden), umbenannt hatte. Im Rahmen des Jubiläumskonzertes, das sich am 10. Mai 2018 zum siebzigsten Mal jährt und gleichzeitig an die Gründung des Staates Israel vom 14. Mai 1948 erinnert, werden die mit insgesamt 6.500 Euro dotierten Siegerkompositionen uraufgeführt.

Neben der Erinnerung an die in Vergessenheit geratenen Musiker steht das Bestreben, junge Menschen anzuregen, ein Bewusstsein für die Vergangenheit zu entwickeln und gleichzeitig musikalisch Brücken in die Zukunft zu bauen.

Der international ausgeschriebene WDCA wurde von der Journalistin Karla Schönebeck sowie von dem Künstler Wolfgang Hauck, Vorsitzender des LandsbergerKulturvereins «dieKunstBauStelle e.V.», entwickelt und wird in Kooperation mit der Hochschule für Theater und Musik München durchgeführt – federführend hierbei sind Prof. Dr. Bernd Redmann, Prof. Jan Müller-Wieland und Prof. Tilman Jäger.

Zudem beteiligt sind der Intendant der Bayerischen Philharmonie, Mark Mast, sowie der Autor und Geigenbauer Martin Schleske. Schirmherr ist der gebürtige Litauer Abba Naor, Vizepräsident des Comitée International de Dachau.

Weitere Informationen auf der Webseite: www.wdc-award.org

Download Plakat: www.wdc-award.org/pdf/2017 WDCA-Poster-A2-print-ready.pdf

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