Inspieriert von der Kurzgeschichte „Spagetti für zwei“ von Federica de Cesco haben wir einen weiteren Comic entwickelt: Die Geschichte thematisiert, wie Vorurteile einen Jugendlichen bestimmen und ihn in die Irre leiten können.
In unserer – leicht abgewandelten – Geschichte geht es um die Schülerin Marianna, die sich in der Mensa eine Gemüsesuppe gönnt. Sie stellt den Teller mit der Suppe auf ihren Platz und geht einige Sekunden weg, um sich einen Löffel zu besorgen. Als sie zurück kommt, sitzt ein Dunkelhäutiger an ihrem Tisch, der die Gemüsesuppe verzehrt. Empört setzt sich Marianna hin und isst mit dem Fremden die Suppe. Nachdem die Suppe fertig ist, kauft der Unbekannte eine Portion Spaghetti mit zwei Gabeln. Gemeinsam genießen Marianna und der Schwarze die Spaghetti. Am Ende der Geschichte stellt sich heraus, dass der Dunkelhäutige gar nicht die Suppe von Marianna gegessen hatte, sondern seine eigene. Mariannas‘ Suppe hatte am Platz daneben gestanden. Durch die Verwechslung entstand eine lang andauernde Freundschaft.
Für uns war das natürlich ein passendes Thema. Wird damit doch ausgedrückt, dass in der Gesellschaft sehr viele Vorurteile gegenüber Schwarzen bzw. Randgruppen herrschen. Die Erzählung ist ein Beispiel für Rassismus. Es hat uns gereizt, sie als Comic umzuwandeln, zu bebildern und zu betexten. Es war gar nicht leicht, die Sache mit dem verwechselten Teller bildlich nachzustellen. Und, was wir noch festgestellt haben: Es war auch gar nicht so einfach, immer die entsprechende Mimik und Gestik hinzukriegen. Denn diese ist bei der Geschichte enorm wichtig, da sich mehr als die Hälfte ohne gesprochene Worte abspielt. Es geht hier eher darum, was sich die Protagonisten denken. Das kann man im Comic natürlich auch mit Denkblasen darstellen. Trotzdem funktioniert es natürlich nur, wenn die passenden Gesichtsausdrücke dazu zu sehen sind.
Aber unsere beiden Hauptdarsteller haben es bestens gemeistert. In nur wenigen Anläufen sind ausdrucksstarke Bilder entstanden. Und so ist ein Comic zu unserem ersten Thema Essen/Nahrung entstanden, der sehr nachdenklich macht. Er zeigt auf, wie schnell Menschen nur nach ihrem Äußeren bewerten. Macht aber gleichzeitig auch deutlich, dass man mit etwas Mut neue Freunde finden kann.
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