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Kultainer 1

Kultur + Container = Kultainer

Kultur + Container = Kultainer

Die Gleichung ist recht einfach: Ein Container, in dem Kultur produziert wird, ist ein Kultainer. Ob so etwas auch in Schondorf einige Wochen stehen soll, entscheidet der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am 24. März 2021. Die Kultainer organisiert der sehr rührige Landsberger Verein dieKunstBauStelle (https://diekunstbaustelle.de/project/kultainer-mobile-medienstudios-fuer-den-laendlichen-raum/). In dessen Beschreibung sind die stählernen Arbeitsräume „mobile Medienstudios für den ländlichen Raum“.

Quelle: Schondorf Blog, abgerufen am 22. März 2021

Zum Beitrag Kultur+Container=Kultainer

Professionelle Arbeitsbedingungen – mitten im Dorf und auf dem Land

Professionelle Arbeitsbedingungen – mitten im Dorf und auf dem Land

Ein Beitrag auf der Webseite von Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt.

Unser Verein heißt die „dieKunstBauStelle“ – der Name ist 2013 aus einer Initiative auf einer Baustelle mitten in Landsberg am Lech entstanden. Seit 2014 haben wir über 25 Projekte unterschiedlichster Couleur entwickelt – lokal in Landsberg aber auch international. Es gab Projekte in Flüchtlingslagern in Afghanistan und an der türkisch-syrischen Grenze. Von Anfang an binden wir dabei konsequent die unterschiedlichsten Zielgruppen ein, unter anderem Geflüchtete, Migrantinnen und Migranten und bildungsbenachteiligte Jugendliche. Darüber hinaus realisieren wir Kunst- und Geschichtsprojekte in deren Rahmen wir uns mit künstlerischen Mitteln zur Geschichte positionieren, sie erkunden, entdecken und neue Formen der Erinnerungskultur entwickeln.

Unsere Projekte werden überwiegend durch öffentliche Förderungen und Spenden finanziert. Die konkrete Umsetzung wird durch das Engagement der Ehrenamtlichen ermöglicht – das können bei kleinen Formaten fünf Personen sein, bei größeren Workshops auch mal bis zu 500 Personen.

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Möglichkeiten zur Teilhabe bieten

Die Corona-Pandemie hat persönliche Kontakte und damit die direkte Arbeit in Landsberg am Lech unmöglich gemacht. Unser Glück war, dass wir schon seit vielen Jahren digitale Ausstellungen und virtuelle Räume entwickeln. In diesem Bereich sind wir durchaus Pioniere. Schon während des Lockdowns im März 2020 gab es Menschen aller Altersgruppen, die uns berichteten, dass sie mehrere Tage am Stück viele Stunden in unseren digitalen Ausstellungen und auf unseren Webseiten verbracht haben. Sie haben sowohl Verbesserungen und Korrekturen als auch viel Lob zurückgemeldet. Wir freuen uns, dass wir den Menschen zu Hause – manche von ihnen waren auch in Quarantäne – damit ein kulturelles Angebot und die Möglichkeit zur Teilhabe anbieten können.

Aber mir ist bewusst, dass wir den persönlichen Kontakt niemals gleichwertig durch virtuelle Formate ersetzen können. Deshalb bin ich sehr froh, dass wir das Projekt „Kultainer“ mit Hilfe der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt realisieren konnten. Die Idee dahinter ist eigentlich simpel: Vier Bürocontainer, die wir als mobile Medienstudios eingerichtet haben. Entstanden sind ein Redaktionsbüro, ein Grafikstudio, ein Ton- und Radiostudio sowie ein Meetingraum. Die „Kultainer“ können mit einem LKW transportiert und an den verschiedenen Orten aufgebaut werden. Sie ermöglichen professionelle Arbeitsbedingungen – mitten im Dorf und auf dem Land. An den jeweiligen Stationen sollen sie jeweils für zwei bis drei Monate stehen und auch als kultureller und sozialer Treffpunkt wirken. Wir schaffen damit Möglichkeiten zur Mitwirkung, die es in unserer Region sonst niemals geben würde und erreichen Menschen, die ohne das Projekt nie mit derartiger Technik in Berührung kommen würden. Dabei binden wir sowohl Jugendliche als auch Seniorinnen und Senioren ein – und natürlich alle Altersgruppen dazwischen.

Erzähl Deine Geschichte

Ein redaktionelles Format unseres Angebots heißt „Erzähl deine Geschichte“. Das ist ein „Social Storytelling“, bei dem zum Beispiel eine 80-jährige Bäuerin mit einer 15-jährigen Jugendlichen diskutiert, wie sich die Sichtweisen und die Lebenswelten im Laufe der Jahrzehnte verändert haben. Ihre Dialoge sind die Grundlage für Online-Radio-Beiträge, Podcasts und Artikel, die in den lokalen Medien veröffentlich werden. Dabei ist uns ein hohes Maß an Professionalität sehr wichtig. Wir binden deshalb Journalisten, Historiker, Fotografen und Radioredakteure ein, die den Ehrenamtlichen vor Ort zur Seite stehen und ihnen die nötigen Fachkenntnisse vermitteln.

Wichtige Impulse, von denen der Landkreis noch Jahre profitieren wird

Mit den „Kultainern“ verfügt unser Verein über eine nachhaltige und multifunktionale Ausstattung. Sie ermöglichen es uns, in den nächsten Jahren flexibel, dezentral und partizipativ zu arbeiten. Ohne die Förderung durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt wäre das nicht möglich gewesen, andere Fördermittelgeber fördern nur die Arbeiten in einem Projekt, zudem nur bis zu 30 Prozent der Kosten, aber keine Investitionen. Diesen wichtigen Beitrag hat das neue Förderprogramm der DSEE mit einer einfachen, wirkungsvollen und effizienten Förderung geleistet.

Durch den kurzen Zeitraum für die Umsetzung und die coronabedingten Lieferengpässe war es eine logistische Herausforderung für uns, die Medienstationen auszustatten. Anderseits war unser ganz besonders motiviert durch diese Form der Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit und die Tatsache, dass wir in unserem Landkreis noch Jahre davon profitieren werden. Deswegen sind die Förderung und die Impulse die damit gesetzt wurden, umso wertvoller.

Veröffentlich unter:
https://www.deutsche-stiftung-engagement-und-ehrenamt.de/

Future Flashback Zoom 2020

Future Flashback – deutsch-türkisches Zoom-Meeting

Future Flashback – erstes deutsch-türkisches Zoom-Meeting

Zum ersten persönlichen Kennenlernen trafen sich Schüler und Schülerinnen aus Landsberg und Istanbul am 6. Oktober im virtuellen Raum über Zoom.

Die türkischen SchülerInnen beeindruckten mit ihren deutschen Sprachkenntnissen und gaben einen kleinen Einblick in den Alltag der IELEV Schule in der Türkei.

Auf der deutschen Seite haben Jugendlichen Ihre Schule vorgestellt und vom der aktuellen Unterricht Situation durch die Coronapandemie an der Mittelschule Landsberg am Lech berichtet.

Geleitet wurde das Schüler-Meeting von Wolfgang Hauck (Projektleiter) und Gonzalo Orce (Mediendesigner) in Landsberg und Stephan Reischl, Projektkoordinator in der Türkei,  und der Deutschlehrerin Pelin Demirci in Istanbul.

Was beide Seiten vereint – die Reise von der Zukunft in die Gegenwart „Future Flashback“. Genau dieses gemeinsame Projekt soll nun als Verbindungsbrücke dienen und die Jugendlichen zur länderübergreifenden Weiterentwicklung der Ideen anregen.

Im Verlauf des ersten Treffens konnten die einzelnen SchülerInnen ihre eigenen bereits entwickelten Ideen teilen und es wurden schnell Gemeinsamkeiten der jeweiligen Vorstellungen über die Zukunft festgestellt.

Wir dürfen gespannt sein, was uns die SchülerInnen der deutsch-türkischen Kooperation weiterhin über unsere mögliche Zukunft verraten!

FINANZIERUNG DEUTSCH-TÜRKISCHE JUGENDBEGEGNUNGEN

HASHTAGS

#futureflashback #kulturinlandsberg; #diekunstbaustelle; #landsberg; #fromlithuaniatolandsberg #wolfganghauck #virtualexhibition #vrexhibition #digitalexhibition #dtjb
Die Stelzer Landsberg Jugendprojekte

Ungewisse Zukunft der Jugendprojekte mit den Stelzern

Ungewisse Zukunft der Jugendprojekte mit den Stelzern

DIE STELZER

Corona Zeiten sind schwierige Zeiten!
Der Kreisbote berichtet zu Situation des Theaters die Stelzer und der Zukunft der Jugendprojekte.
 
ARTIKEL
 
JETZT SPENDEN!
www.betterplace.org/p80944

Eine Arbeit mit Kindern

Vor der Eröffnung der Ausstellung hatten wir in unserem Büro viele Workshops mit Jugendlichen. Es war zweimal pro Woche. Die Jugendlichen bekamen bei uns auchb ein Mittagessen, Pizza und Snasck. Das Ziel des Workshops ist es, Informationen über die „Einheimischen über den Bau einer neuen Brücke“ zu sammeln und auch die eigenen Ideen der Schülerinnen und Schüler über eine neue Brücke zu sammeln. In allen Workshops waren sie glücklich und ich denke, sie sind alle großartige Teamplayer.

Ich konnte wegen meines Deutschkurses nicht an allen Workshops teilnehmen oder ich komme zu spät. Die Kinder teilten sich in Gruppen auf, wir bereiteten Mikrofon und Aufnahmegeräte für sie vor, und sie machten viele Interviews über „neue Brückenideen für Landsberg“ mit Einheimischen. Die anderen Gruppen blieben im Büro und unterhielten sich gegenseitig oder spielten Spiele.

Manchmal war das Wetter nicht gut, manchmal war es sonnig, einige der Studenten waren ziemlich schüchtern, einige von ihnen waren mutig, um ein Interview zu machen, aber sie sind alle motiviert und glücklich unter allen Umständen. Nachdem sie alle Interviews abgeschlossen hatten, bereiteten sie ihre eigenen Ideen für eine neue Brücke vor. Sie malten sie auf ein Papier, das wir ihnen gaben, und machten sich ein paar Notizen. Die Ideen der Kinder waren zu kreativ, und einige von ihnen waren wirklich logisch, was mich überrascht hat. Wir sammelten all diese Bilder, um sie für unsere Ausstellung vorzubereiten. Mit allen Kindern machten wir ein Foto und verteilten das Plakat unserer Ausstellung in den Geschäften in Landsberg. Ich half einigen Kindern, Informationen über ihre Bilder in deutscher Sprache zu schreiben.

Ich stellte fest, dass die Schülerinnen und Schüler alle ein tolles Teammitglied sind und zu allem eine logische Meinung haben. Außerdem sind sie alle freundlich und lustig, manchmal machen sie uns müde, aber das ist normal. Ich hatte ein gutes Verhältnis zu den Schülerinnen und Schülern, ich versuchte, mit ihnen vor allem auf Deutsch zu sprechen, aber als wir festsaßen, hatten sie alle gute Englischkenntnisse, wir sprachen auf Englisch. Das hat mich sehr verbessert, auch die Pizzen waren köstlich.

Text von Ata Yigit Sevdi

TAMAM: Spaghetti für Zwei

Inspieriert von der Kurzgeschichte „Spagetti für zwei“ von Federica de Cesco haben wir einen weiteren Comic entwickelt: Die Geschichte thematisiert, wie Vorurteile einen Jugendlichen bestimmen und ihn in die Irre leiten können.
In unserer – leicht abgewandelten – Geschichte geht es um die Schülerin Marianna, die sich in der Mensa eine Gemüsesuppe gönnt. Sie stellt den Teller mit der Suppe auf ihren Platz und geht einige Sekunden weg, um sich einen Löffel zu besorgen. Als sie zurück kommt, sitzt ein Dunkelhäutiger an ihrem Tisch, der die Gemüsesuppe verzehrt. Empört setzt sich Marianna hin und isst mit dem Fremden die Suppe. Nachdem die Suppe fertig ist, kauft der Unbekannte eine Portion Spaghetti mit zwei Gabeln. Gemeinsam genießen Marianna und der Schwarze die Spaghetti. Am Ende der Geschichte stellt sich heraus, dass der Dunkelhäutige gar nicht die Suppe von Marianna gegessen hatte, sondern seine eigene. Mariannas‘ Suppe hatte am Platz daneben gestanden. Durch die Verwechslung entstand eine lang andauernde Freundschaft.
Für uns war das natürlich ein passendes Thema. Wird damit doch ausgedrückt, dass in der Gesellschaft sehr viele Vorurteile gegenüber Schwarzen bzw. Randgruppen herrschen. Die Erzählung ist ein Beispiel für Rassismus. Es hat uns gereizt, sie als Comic umzuwandeln, zu bebildern und zu betexten. Es war gar nicht leicht, die Sache mit dem verwechselten Teller bildlich nachzustellen. Und, was wir noch festgestellt haben: Es war auch gar nicht so einfach, immer die entsprechende Mimik und Gestik hinzukriegen. Denn diese ist bei der Geschichte enorm wichtig, da sich mehr als die Hälfte ohne gesprochene Worte abspielt. Es geht hier eher darum, was sich die Protagonisten denken. Das kann man im Comic natürlich auch mit Denkblasen darstellen. Trotzdem funktioniert es natürlich nur, wenn die passenden Gesichtsausdrücke dazu zu sehen sind.

Aber unsere beiden Hauptdarsteller haben es bestens gemeistert. In nur wenigen Anläufen sind ausdrucksstarke Bilder entstanden. Und so ist ein Comic zu unserem ersten Thema Essen/Nahrung entstanden, der sehr nachdenklich macht. Er zeigt auf, wie schnell Menschen nur nach ihrem Äußeren bewerten. Macht aber gleichzeitig auch deutlich, dass man mit etwas Mut neue Freunde finden kann.

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Fliáng – von der Idee zum Projekt

 

Wer in der Herzog-Ernst-Str. 179b vor Edmund Epples Buch-und Plattenladen Discy-MusikBuchHandlung steht und nicht nur ins Schaufenster, sondern ein wenig weiter nach oben blickt, sieht eine unscheinbare Gedenktafel. Sie erinnert an den Flugpionier Alois Wolfmüller, der in diesem Haus 1864 in Landsberg geboren wurde. Im vergangenen Jahr jährte sich sein Todestag zum 70. Mal: Am 3. Oktober 1948 starb er in Oberstdorf. Unter anderem schuf Wolfmüller den ersten Gleiter für Segelapparate auf mechanischer Basis und löste damit eines der bis dato größten technischen Probleme Otto Lilienthals.

Edmund Epple sah diese Tafel sehr oft, und es war nur eine Frage der Zeit, bis die Idee zu einem Alois-Wolfmüller-Papierflieger-Wettbewerb geboren wurde. „Im Laden habe ich auch den Ausstellungskatalog von 1991 griffbereit neben der Kasse. Solche Geschichten und Biographien muss man beleben.“ Gesagt getan – und mit der Idee lag er bei Wolfgang Hauck, Künstler und Leiter des Vereins dieKunstBauStelle, genau richtig. „Mehr als eine Ausstellung, ein Projekt zum Mitmachen sollte daraus entstehen“, so Hauck, „man soll selbst Hand anlegen. Schließlich ist Alois Wolfmüller ein Beispiel für private Initiative, Mut und Engagement.“

Die Idee überzeugte auch den Rotary Club Ammersee-Römerstraße, der die finanzielle Starthilfe bereits im Winter 2017 bewilligte, um das Konzept für das Projekt zu entwickeln.

Nach und nach wurde ein unterhaltsames Programm entwickelt. Und schließlich konnte ein Konzept erarbeitet werden, das dann auch mit den Förderprogrammen „Kultur macht stark“ und „Mein Land, Zeit für die Zukunft“ der türkischen Gemeinde in Deutschland umgesetzt werden konnte.

 

TAMAM – Making Of: Die Sache mit dem
Trockeneis

Unser Fotocomic über die Problematik einer Gruppe Jugendlicher aus verschiedenen Nationen – mit wenig Kleingeld in der Tasche – Essen zu ergattern, hat eine kuriose Auflösung.

Um die geheimnisvolle Verwandlung der Papierpizza aus dem Foodomaten in eine richtig echte und essbare Pizza noch spektakulärer zu machen, wollten wir genau diesen Prozess – nämlich der Verwandlung – für die Fotos in Dampf und Nebel „verhüllen“. Um den Zauber noch deutlicher zu machen. Um es noch mysteriöser zu halten. Daher hatte unsere Referentin Conny, die als Fotografin arbeitet, die Idee, mit Trockeneis zu arbeiten.

Trockeneis ist festes Kohlenstoffdioxid (CO2), das unter Normaldruck bei −78,48 °C sublimiert, also direkt in die Gasphase übergeht, ohne vorher zu schmelzen.Trockeneis wird hergestellt, indem unter Druck verflüssigtes Kohlenstoffdioxid entspannt wird. Ein Teil des Kohlenstoffdioxids verdampft und entzieht dabei dem Rest des Kohlenstoffdioxids die für die Verdampfung erforderliche Wärme, dieser kühlt damit ab. Es entsteht dabei sogenannter gefrorener Kohlensäureschnee. Dieser wird dann, je nach Anwendung, in die gewünschte Form gepresst.

Die Umsetzung unserer Idee war jedoch leider nicht möglich. Zunächst einmal ist es offenbar eine Kunst für sich, hier in der Nähe einen Trockeneishändler zu finden. Nach ausgiebiger Recherche ist Conny fündig geworden – in Igling. Doch leider hat das nichts genützt, wir hatten Pech. Genau in unserem Projektzeitraum war der gesamte süddeutsche Raum von Lieferschwierigkeiten mit Trockeneis betroffen. Der Grund: Zulieferer hatten Probleme mit dem Kohlenstoffdioxid. Wir hätten nach Hamburg fahren können, denn in Norddeutschland gab es diese Probleme nicht – aber das ist natürlich für den Transport von Trockeneis etwas widersinnig.

Also verabschiedeten wir uns schweren Herzens von unserer Idee, die Pizza in geheimnisvollem Dampf verschwinden zu lassen. Nichtsdestotrotz: Unser Fotocomic ist auch so toll geworden – eine witzige Geschichte mit surrealem Ende. Auch ohne Trockeneis, Nebel und Dampf.

 

Jessicas Rückblick

Ich heiße Jessica. Ich bin ein Künstler, Musiker und Kinderbuchautor, der zurzeit auf einer Farm in Polen lebt. Da ich während der Sommerzeit ziemlich auf der Farm bleibe (und weil ich nicht zäh genug bin, um die Minusgrade der polnischen Winterzeit zu bewältigen), habe ich es genossen, die Gelegenheit zu nutzen, diesen Winter durch „Workaway“ ein wenig mehr von Europa zu erkunden „.

Landsberg war meine letzte, längste und unvergesslichste Station des Winters. Ich bin seit etwas über zwei Monaten hier und in dieser Zeit habe ich so viele unglaubliche Menschen getroffen und Erinnerungen geschaffen, die ich für den Rest meines Lebens schätzen werde.

Ein Großteil meiner Zeit verbrachte ich im Büro mit dem „Wolf-Durmashkin-Kompositionspreis“ und der Internationalen Jüdisch-Deutschen Festwoche im Mai 2018. Dadurch bin ich auf erstaunliche Menschen und Geschichten gestoßen, die oft gleichermaßen vernichtend und inspirierend sind und meine Wahrnehmung der Welt verändert haben.

Wenn ich nicht gerade Wolfgang’s E-Mails Korrekturgelesen habe, um  die potentiell Deutsche Direktheit im Englischen etwas abzmildern, habe ich Mahlzeiten mit mehr Gemüse gekocht, als die anderen sonst essen wollten, habe Freestyle-Tanzpartys im Büro gemacht, Karaoke-Abende, chaotische arabische Kreistänze und Abendessen und Partys mit Leuten gneossen, die ich noch nie zuvor getroffen hatte, die mich wie einen alten Freund empfingen (und mich mit viel Kuchen fütterten!), „Wolfgang Tours“ in der Stadt, wo jedes kleine Detail seine eigene Geschichte hat und vor allem die Möglichkeit bot, viele wunderbare Menschen aus der ganzen Welt zu treffen (und dauerhafte Freundschaften zu schließen).

Für eine kleine deutsche Stadt hat Landsberg eine unglaublich reiche Geschichte und vielfältige Bevölkerung. Es ist mir jetzt fast peinlich, an das zu denken, was ich mir als „Arbeit mit Flüchtlingen“ vorgestellt habe, bevor ich hierher kam. Die jungen Leute, die ich in Landsberg getroffen habe, haben viele Vorurteile drastisch verändert, von denen ich nicht einmal wusste, dass ich sie hatte und die „Wohltätigkeitsarbeit“, die ich mir vorgestellt hatte, waren in Wirklichkeit unglaubliche Momente gemeinsamen Spaßes, Lachens und aufrichtiger Freundschaft, für die ich bin so dankbar.

Ein großes Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben, dass mein Aufenthalt hier so unvergesslich und angenehm ist. Ich hoffe, dass ich mich eines Tages wiedersehen werde.

Jessica xxxx