Category : ERASMUS+

EU-Delegation besucht Kulturprojekt im Fuchstal

EU-Delegation besucht Kulturprojekt im Fuchstal

Digitales Rucksackeisen – 15 Sprachen, ein Ziel

Fuchstal begrüßt Teilnehmer des internationalen EU-Projekts „Digitales Rucksackreisen“. Was die Kultainer mit dem EU-Vorhaben verbindet und warum eine Fußfessel aus dem Türkenkrieg Beispiel für das Geschichtenerzählen in Zeiten des digitalen Reisens sein kann.

Fuchstal/Landsberg: Sie leben in Dänemark, Amsterdam und Deutschland, doch die Hälfte der Teilnehmer und Teilnehmerinnen sind in Syrien, Afghanistan, Äthiopien, Burundi und Jemen geboren. Neun Moderatoren und Reporter im Alter zwischen 22 bis 36 und fünf Leitern von Organisationen sind Teil eines Projekts, das Kontakte in Krisenregionen aufbaut und einen digitalen Kulturaustausch „als digitale Rucksackreise“ ermöglichen möchte.

„Die Regionen Jemen, Afghanistan, Äthiopien und Syrien leiden nicht nur unter mehrjährigen Konflikten und Kriegen, leiden nicht nur unter Nahrungsmangel, sondern vor allem unter der Not, vergessen zu werden“, so Berit Muhlhausen, die über 18 Jahre lang in Afghanistan zusammen mit David Mason für tausende von Kindern einen mobilen, kleinen Kinder Zirkus aufgebaut hat, der heute noch in allen Regionen aktiv ist.

Ein wichtiges Utensil der „digitalen Rucksackreisen“ dieses Erasmus-Projekts der EU, durch das die Reisehindernisse der letzten beiden „Coronajahre“ digital überwunden werden sollen, sind Erinnerungsstücke von Auslandsaufenthalten. Dazu hat Fuchstal ein ganz besonderes „Souvenir“ zu bieten: Eine schmiedeeiserne Fußfessel in der Dorfkirche. Diese erzählt von einem Gefangenen der Türkenkriegen und seiner Heimkehr.

Im Herbst werden sich dann über 45 Mitwirkende des Projekts in Berlin treffen, um die Ergebnisse in verschiedener Formaten zusammenzuführen. Die EU hat vor allem die Idee der digitalen Ausstellung begeistert und fördert das Vorhaben mit 113.000 €.

Vor dem Besuch in der Kirche von Leeder  wurde die internationale Fachgruppe von Fuchstals Bürgermeister Erwin Karg vor den Kultainern begrüßt, der angesichts des schönen Wetters riet: „Be happy!“ Karg bedankte sich in seiner Rede besonders für die Teilnahme der Landtagsabgeordneten Gabriele Triebel und der stellvertretenden Landrätin Margit Horner-Spindler. Triebel betonte die Relevanz eines Reiseprojekts für junge Menschen: „Die jungen Menschen haben durch die Pandemie die Erfahrung nicht gemacht, was denn zutiefst menschlich ist bei uns allen. Sie müssen es erst lernen.“ Margit Horner-Spindler hob hervor, wie wichtig zwischenmenschlicher Austausch Ihrer Meinung nach ist: „Man bekommt einen anderen Blick auf Kultur, Politik und Religion. Nur durch Austausch und im Gespräch bleiben kommt man letztendlich zum Frieden“.

Wolfgang Hauck, Partner im internationalen EU-Projekts erklärte den Zusammenhang zwischen den im Landkreis Landsberg zirkulierenden Kultainern und ihren Vorgängern, den sehr bunten afghanischen „Funtainern“ (Fun, Spaß und Container) und den türkischen fliegenden Bibliotheken, den „Edutainern“ – Education für Bildung. Die Kultainer wollen mit mobiler Technik den kulturellen Austausch zwischen den Menschen in einem Ort unterstützen.

Eine der Unterstützer und Partner ist der Hamburger Verein „Würde für Kinder“, den Anna Lena Johansson mit ihrem Mann 2003 gegründet hat. Auch sie kennt die Lage vor Ort in Krisenregionen. Wolfgang Hauck, dieKunstBauStelle, traf nun zwei afghanische Trainer wieder, die er in Afghanistan 2018 als Stelzen-Trainer ausgebildet hat. „Stelzenlaufen war neben Jonglieren, die einzige Betätigung, die auch Mädchen und Frauen erlaubt war. Das gab den Mädchen ein neues Lebensgefühl und Erfahrungen, um mit der schwierigen Lage einen Lichtblick zu haben“, so Hauck.

Als „Social Circus“ wird die soziale Arbeit mit Kinder und Jugendlichen bezeichnet, bei der mit dem Techniken des Zirkus wirkungsvolle traumpädagogische Begleitung möglich sind. „Ein Blick in die tausenden von Videos und Bildern zeigt, welche soziale und emotionale Wirkung diese Angebote für das Zusammenleben in Krisenzeiten haben,“, so Mie Clemens Schwartz, die als Anthropologin, das Projekt in Kabul vor acht Jahren kennengelernt hatte.

Diese vielfältige Zusammensetzung des Teams stand am Anfang des Besuchs im Fuchstal. Die Begrüßung wurde in 15 verschiedenen Sprache gesprochen, und dabei zählte die bayerische Begrüßung durch Bürgermeister Karg noch nicht dazu.

Pressemeldung 16. April 2022

ART NO STOP

Ein europäisches Erasmus-Projekt verbindet Kunst und Sozialarbeit
Landsberg: Die europäische Union fördert ein soziokulturelles Kooperationsprojekt in dem der Verein dieKunstBauStelle die Realisierung der digitalen Gestaltung übernimmt.
Die Qualifikation und Erfahrungen der Partner aus der internationalen soziokulturellen Arbeit hat die EU-Kommission überzeugt, die dazu 200.000 Euro zur Verfügung stellt.

Teilnehmer

Für die aktuelle Arbeitssitzung kamen acht Künstler, Sozialarbeiter und Leiter sozialer Organisationen für vier Tage im Februar nach Landsberg.
Teilnehmer des internationalen Treffens in Landsberg waren die Leiterinnen eines Kultur- und Sozialzentrum in Brindisi (Italien), eines Integrationszentrums für Flüchtlinge und Kulturzentrum in Granada (Spanien), eines Street-Art-Vereins in Amsterdam (Niederlanden) und der soziokulturell tätige Verein dieKunstBauStelle aus Landsberg, der Gastgeber war.
Die anderen Standorte des geförderten EU-Projekts „Art No Stop“ sind in Spanien, Italien und in den Niederlanden. Dort werden die Arbeitssitzungen stattfinden, um die Erfahrung soziokultureller Projekte in einem Handbuch, Lehrgängen und einer Online-Plattform zu bündeln.
Foto: Conny Kurz
Bild 1: v.l.n.r: Dora Fanelli (SP), Gabrielle Cagnazzo (IT), Ankie Til (NL), Ed Santman (NL), Ayelen Bursztyn (SP), Sylvia Paradiso (IT), Wolfgang Hauck (DE)
Fundación Escuela de Solidaridad

Mit ERASMUS+ Projekt nach Granada

¡Vamos a Granada!

Granada ist ein weiteres Ziel der internationalen Projekte des Vereins dieKunstBaustelle.

Diesmal geht es 2020/2021 in der Hauptstadt der Provinz Granda in Andalusien.

Dazu kooperiert der Landsberger Kulturverein dieKunstBauStelle mit der Organisation Fundación Escuela de Solidaridad in Granada.
Dort werden die Workshops , Trainings-Kurse und und Job Shadowing stattfinden.
16 Teilnehmer aus Europa werden dazu eingeladen, um sich beruflich weiter zu qualifizieren.

Der Titel des Projekts:
ART – AWARENESS – ACTION
Art and Performance as Methods of Social Intervention and Awareness Raising

Der Termin der Durchführung ist noch flexibel und wird sich den Reisemöglichkeiten entsprechend anpassen können.
Am 18.5.2020 wurde die Förderung des Projekts von der Europäischen Union bewilligt und kann nun starten. Es gehört zu den „K104-Projekten“ des ERASMUS+ Programms, eine interne Bezeichnung, für Projekte, die der beruflichen Qualifizierung von Fachkräften in Europa dienen.

Das Projekt umfasst dazu Fortbildungskurse, Hospitationen und wird mit 16 Teilnehmer stattfinden.
Eingebunden ist auch die Nutzung  der Plattform EPALE (E-Plattform für Erwachsenenbildung in Europa) sowie Erasmus+ Ergebnisplattform.

Das Programm umfasst folgende Abschnitte:

TRAINING COURSES
Training Course 1: AKTIONEN DER SENSIBILISIERUNG UND BÜRGERBETEILIGUNG (1. Quartal 2021)
Training Course 2: GENDERSENSIBLES INTERKULTURELLES ARBEITEN (3. Quartal 2021)

TEACHING ASSIGNMENTS
Teaching Assignment 1: SOZIALE INTERVENTION MIT STELZEN (1. Quartal 2021)
Teaching Assignment 2: STELZENBAU UND KOSTÜMDESIGN (2. Quartal 2021)
Teaching Assignment 3: BÜHNENDESIGN (4. Quartal 2021)

JOB SHADOWING
Job Shadowing 1 (Mai 2021)
Job Shadowing 2 (November 2021) Beteiligung am “Marcha contra la violencia de género“

Für die Teilnahme wird derzeit das Bewerbungsverfahren vorbereitet.

Fundación Escuela de Solidaridad
Facebook: https://www.facebook.com/escuelasolidaridad
Youtube: https://www.youtube.com/channel/UC2h6J90cHk7tKrfzlEUwIpw
Instagram:

INFOS
https://diekunstbaustelle.de/project/mit-erasmus-projekt-nach-granada/