
Erinnerungskultur inklusiv und digital: NS-Erinnerungsorte als App
Das Projekt
Hintergrund und Motivation
Die digitale Erschließung von KZ-Gedenkstätten und NS-Erinnerungsorten ist das zentrale Anliegen des Projekts „Erinnerungskultur inklusiv und digital: NS-Erinnerungsorte als App“. Viele dieser historischen Orte sind digital kaum sichtbar und schwer zugänglich. Unser Projekt begegnet diesem Mangel mit modernen Technologien und schafft eine innovative, barrierefreie und partizipative Form des Erinnerns.
Ziele
Das Projekt entwickelt ein digitales Modell zur zeitgemäßen und integrativen Erinnerungskultur am Beispiel ehemaliger Konzentrationslager in Oberbayern, beginnend mit dem KZ-Lager Kaufering VII als Pilotprojekt. Die Förderung durch das Bundesprogramm TransformD der DSEE unterstreicht den innovativen Charakter dieser Initiative.
Durch eine mobile App und gezielte Social-Media-Kampagnen werden Opfer- und Überlebensgeschichten in den Mittelpunkt gestellt. Die Entwicklung erfolgt partizipativ, unter Einbeziehung von Menschen mit Behinderung, Migrationshintergrund und Bildungsbenachteiligung, um eine möglichst inklusive und barrierefreie Umsetzung sicherzustellen.
In Kooperation mit der Filmuniversität Babelsberg im Rahmen des Memory Media Labs „Film und immersive Medien in der Erinnerungskultur“ werden die technologischen, didaktischen und wissenschaftlichen Grundlagen weiterentwickelt.
Umsetzung
Herzstück des Projekts ist ein eigener Bereich innerhalb der BayernHistoryApp, der verschiedene digitale Zugangsmöglichkeiten zu den historischen Orten bietet. Diese umfassen:
- Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR) für immersive Erlebnisse
- Multimediale Inhalte wie Texte, Audios und Videos, 360°-Rundgänge
- Interaktive Formate für eine individuelle und vertiefende Auseinandersetzung
Im Rahmen des Memory Media Labs wurde eine umfassende digitale und inklusive Konzeption entwickelt, die durch die App sowie die Verknüpfung mit Social Media umgesetzt wird.
Wirkung
Das Projekt fördert das historische Bewusstsein, indem es neue Zugänge und Perspektiven schafft. Nutzer*innen können sich vor Ort oder unabhängig davon mit den Inhalten auseinandersetzen – zur Vorbereitung, Nachbereitung oder als eigenständiges Bildungsangebot. Die App als niedrigschwelliges, alltägliches Medium ermöglicht jederzeit den Zugriff auf relevante Informationen und trägt nachhaltig zur politischen Bildung bei.
Besonderer Fokus liegt auf der jungen Generation, um eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zu fördern und zivilgesellschaftliches Engagement zu stärken.
Einordnung in die aktuelle Erinnerungskultur in Bayern
Das Projekt erweitert die digitale Erinnerungskultur und schafft Anschluss an aktuelle gesellschaftliche Debatten zur NS-Aufarbeitung. Durch ortsbezogene Informationen und die Einbeziehung aller Opfergruppen wird die historische Dimension umfassend und greifbar.
Vergessen wäre eine zweite Schuld – unser Projekt setzt sich aktiv dafür ein, dass die Erinnerung an die Opfer bewahrt und für zukünftige Generationen lebendig bleibt.
WEBSITE
folgt
DURCHFÜHRUNGSZEITRAUM: 1.4.2025 bis 31.12.2025
PROJEKTRÄGER: dieKunstBauStelle e. V.
WISSENSCHAFTLICHE LEITUNG: Dr. Edith Raim
KONZEPTION UND IDEE: Wolfgang Hauck
KOOPERATIONSPARTNER: berlinHistory e. V.
PARTNER: KZ-Gedenkstätten in Bayern, lokale Initiativen
FÖRDERUNG: DSEE Deutsche Stiftung Engagement und Ehrenamt (Programm TransformD), Bezirk Oberbayern (beantragt)
STATUS: Das Projekt wird derzeit realisiert.