
Erinnerungskultur inklusiv und digital: NS-Erinnerungsorte als App
PROJEKT
Grundlage und Anlass
Zentrales Anliegen des Projekts „Erinnerungskultur inklusiv und digital: NS-Erinnerungsorte als App“ ist die digitale Erweiterung von KZ-Gedenkstätten und NS-Erinnerungsorten.
Ziele
Das Projekt zur digitalen Erschließung ehemaliger Konzentrationslager und Gedenkstätten in Oberbayern bereichert die Erinnerungskultur zeitgemäß und integrativ. Der Bedarf ist offensichtlich: Diese historischen Orte waren digital kaum sichtbar und zugänglich. Mit der Erschließung, beginnend beim KZ–Lager Kaufering VII als Pilotprojekt, entsteht ein Modell für weitere Gedenkstätten mit NS–Hintergrund in Oberbayern. Die Förderung durch das Bundesprogramm TransformD der DSEE zeigt die Bedeutung und den innovativen Charakter des Projekts. Es nutzt moderne Technologien, um historische Inhalte für verschiedene Zielgruppen zugänglich zu machen. Eine mobile App und gezielte Social–Media–Kampagnen rücken Opfer– und Überlebensgeschichten ins Zentrum. Die partizipative Entwicklung mit Menschen mit Behinderung, Migrationshintergrund oder Bildungsbenachteiligung sichert eine inklusive und barrierefreie Umsetzung. Die Zusammenarbeit mit Institutionen wie der Filmuniversität Babelsberg und lokalen Schulen sowie das Engagement von über 30 Personen stärken die wissenschaftliche Basis des Projekts.
Umsetzung
Die zentrale Komponente des Projekts ist ein kostenfreier „Layer“ in der BayernHistoryApp die den Zugang zu den historischen ermöglicht. Dazu werden mediale Inhalte wie VR, AR oder MR
Wir gehen aktiv auf Initiativen zu und schulen sie für die Partizipation, Vertiefung und Erweiterung der Recherche. So werden Daten und Materialien in der App fortlaufend ergänzt.
Wirkung
Der „Digitale Atlas NS-Verbrechen“ vermittelt Kompetenz und schult die Kritikfähigkeit. Damit stößt Bewusstseinsprozesse vor Ort an. Erinnerung wird hierbei als Würdigung der Opfer der NS-Verbrechen verstanden. Die App als Medium für eine Vielzahl von Zielgruppen bietet jederzeit und ortsbezogen den Zugriff auf relevante Informationen und trägt nachhaltig zur politischen Bildung bei. Öffentlichkeitsarbeit und der Fokus auf junge Generationen werden das Projekt in seiner Wirkung zusätzlich stärken, zur kritischen und tiefgehenden Auseinandersetzung mit der Vergangenheit beitragen und zivilgesellschaftliches Engagement fördern.
Einordnung in die Erinnerungskultur der BRD
Das Projekt erweitert die Möglichkeiten der Erinnerung und fördert den Diskurs über Täterschaft, deren Strafverfolgung und das generelle Verständnis von Schuld und Verantwortung. Es bietet eine Plattform für zivilgesellschaftliches Engagement und eine kontinuierliche Quelle der politischen Bildung. Durch die ortsbezogenen Informationen und die Einbindung aller Opfergruppen wird die Geschichte greifbarer und zeigt die Breite der betroffenen Bevölkerungsschichten. Vergessen wäre eine zweite Phase des Verschuldens und einer Unterlassung gegenüber den Opfern. Der „Digitale Atlas NS-Verbrechen“ schafft daher nicht nur ein historisches Nachschlagewerk, sondern auch eine lebendige, aktuelle Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur.
WEBSITE
www.NaziCrimesAtlas.org
DURCHFÜHRUNGSZEITRAUM
1.4.2025-31.12.2025
BETEILIGTE LÄNDER
Deutschland
PROJEKTRÄGER
dieKunstBauStelle e. V.
PROJEKTLEITUNG
Wolfgang Hauck
WISSENSCHAFTLICHE PROJEKTLEITUNG
Dr. Edith Raim
KONZEPTION UND IDEE
Wolfgang Hauck
KOOPERATIONSPARTNER
berlinHistory e. V.
PARTNER
Gedenkstätten in Bayern
Lokale Initiativen
FÖRDERUNG
Das Projekt wird von der DSEE gefördert.
STATUS
Das Projekt wird derzeit realisiert.